Aus der bessarabiendeutschen Küche
Hutzelbrot1, ein Weihnachtsgebäck aus Schwaben,
das Hutzelmännle von Stuttgart
dem Eduard Mörike seine Geschichte vom "Stuttgarter Hutzelmännchen2" widmete.
Zutaten:
500 g Hutzeln3 (getrocknete Birnen), 500 g getrocknete Zwetschgen, 10 Stück getrocknete Feigen, ½ Tasse Rosinen, 1 Tasse Nüsse, 50 g Mehl, 30-40 g Hefe, 125-500 g Zucker
Füllung:
¼ Hutzelbrühe, 1 Gäschen Schnaps, Saft und Schale 1 Zitzrone und 1 Orange, 1 Messerspitze Zimt, Nelken, gewiegter Sternanins, 100 g abgezogenen Mandeln
Zubereitung:
Hutzelbrot
Birnen, Zwetschgen und Feigen waschen und über Nacht einweichen. Die Trockenfrüchte (außer Feigen) im Einweichwasser halbgar kochen und abtropfen lassen. Zwetschgen entsteinen, alle Früchte in Streifen schneiden, Rosinen waschen und die Nüsse nur grob hacken.
Aus Mehl, Hefe, Zucker und Hutzelbrühe einen Hefeteig herstellen und aufgehen lassen. Alle vorbereiteten Zutaten und Gewürze mit dem Hefeteig vermischen, durchkneten und kleine Laibe daraus formen. Auf ein gefettetes, bemehltes Blech legen und noch einmal gehen lassen.
Die Brote mit abgezogenen Mandeln verzieren und bei schwacher Hitze 1-1½ Stunden backen. Sofort nach dem Backen die Brote mit Hutzelbrühe (Kochwasser der Trockenfrüchte) bestreichen.
aus: Krüger-Häcker Helene: Dampfnudeln und Pfeffersoß – Rezepte unserer bessarabischen Küche, Hilfskomitee der ev.-luth. Kirche aus Bessarabien, Hannover, 1982;
1 Hutzelbrot = süddeutsches Weihnachtsgebäck aus Roggenmehlteig mit zerschnittenen getrockneten Birnen und Pflaumen (Hutzeln), Mandeln, Rosinen und Gewürz.
2 Die Geschichte vom Hutzelmännchen : Das Hutzelmännchen gibt dem Schustergesell Seppe, seines Meisters müde geworden, für seine Reise zwei Paare Glücksschuhe und einen besonderen Laib Hutzelbrot mit. Damit jener auf seinem Fußweg von Stuttgart über die Alb nach Ulm - und noch weiter – gut gerüstet sei. weiter zu Eduard Mörikes Märchen: Das Stuttgarter Hutzemännlein
3 Hutzeln = (verhutzeln = eintrocknen, einschnurren) mittelalterlicher Ausdruck für gedörrte Frucht, besonders für eine kleine Birnensorte, die frisch nach der Ernte nicht genießbar war.