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Das Rittertum

 

Burg

neben dem Kloster gab es auf dem Land das Dorf und die Burg, häufig beides nebeneinander. Die Burg war das Domizil des lokalen Adligen, eines Minifürsten mit einer kleinen Privatarmee, geführt wie eine Großfamilie von Kompaniestärke an aufwärts. Diese Burgen konnten bei Machtzuwachs eine erhebliche Ausdehnung annehmen.

 

Im Hochmittelalter wurden sie zu Zentren einer eigenen Kultur des Rittertums mit Turnieren, Hoffesten und Ritterspielen. Die Burgherrin wurde dabei zur Adressatin der ritterlichen Huldigungen. In ihnen wurde die Vasallentreue zur Minne sublimiert (der Burgherr hatte nichts dagegen) und die Schönheit der Burgherrin in Liebesliedern gepriesen. Daraus entwickelte sich dann der höfische Frauenkult als Teil einer eigenen Kultur des Adels. Im gesamten Rittertum ging es letztlich um die Zivilisierung des Kampfes durch Frauenkult (Kampf für die Ehre einer Dame) und Ethik (Schutz der Schwachen, Witwen und Waisen).

Ritter

So wurde der Ritter in einem erotisierten Szenario zu einer romantischen Figur männlicher Attraktivität: Todesmutig im Dienste seiner Herrin, opferbereit für den Schutz der Armen und Schwachen, großzügig in seinem Handeln und Denken, unbesorgt um das eigene Leben, das er ständig im Kampf wieder einsetzt, treu in seiner Loyalität und gewinnend und charmant in seinen Manieren. Das hat für die europäische Kultur das Bild viriler (männlicher) Anziehungskraft nachhaltig eingefärbt. Noch in der bürgerlichen Literatur ist der Liebhaber meist ein chevaleresker (ritterlicher) Aristokrat.

Ist das der Grund, warum die Frauen bis heute noch von Märchenprinzen reden? Da die Taten der fahrenden Ritter in märchenhaften Stories überliefert wurden.

 

Lancelot und Guinevere, die Gemahlin des Königs
Lancelot und Guinevere, die Gemahlin des Königs

Am bekanntesten sind die gesammelten Geschichten um einen gewissen König Artu oder Arthur, einen keltischen König aus Wales und seine Tafelrunde.

Dieser Stammtisch wurde legendär. Um ihn hatte Arthur die besten Ritter der Gegend versammelt, beispielsweise Lancelot, Tristan, Gawain, Erek, Galahad, Perseval und Merlin den Zauberer. Als Zeichen ihrer Überlegenheit über andere Freunde des Rittersports sollten sie einen besonders wertvollen Pokal erobern, genannt der "Heilige Gral". Aber statt dessen entbrannte Tristan in Liebe zu Isolde, obwohl sie mit seinem Onkel verlobt war.

Jedenfalls waren die Rittertugenden nicht mehr, was sie mal waren. Lancelot fing eine unerlaubte Beziehung zu Arthurs Frau Guinevere an und schaffte es deshalb nicht, den Heiligen Gral zu erobern. Das säte Misstrauen, und wie immer in solchen Fällen brach die Tafelrunde im Streit auseinander, bis sich alle gegenseitig zerfleischten. Die Literaturwissenschaftler behaupten, das zeige den Untergang der ritterlichen Werte.

König Arthur mit seinem Schwert Excalibur vor der eindrucksvollen Kulisse von Camelot
König Arthur mit seinem Schwert Excalibur vor der eindrucksvollen Kulisse von Camelot

 

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