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Die Städte

 

Stadt im Mittelalter

die Wiege der neuzeitlichen Kultur aber liegt in den Städten. Auch sie wurden häufig von einem Adligen beherrscht, aber noch häufiger waren sie frei, d.h. sie verwalteten sich selbst. Dazu gaben sie sich Rechtsordnungen. Diese hatten häufig Modell-charakter, so im Falle von Lübeck, Magdeburg oder Nürnberg. Man übernahm sie in anderen Städten. Da wurden dann die Demokratie und der moderne Staat im Kleinen geprobt. Meistens standen sich das Patriziat, also die ratsfähigen Familien, und die Handwerkerzünfte gegenüber und kämpften um die Regierung der Stadt wie früher Patrizier und Volkstribunen in Rom.

Bewachung der Stadt im Mittelalter

Wehrtechnisch organisierten sich die Städte wie Burgen und verteidigten sich selbst. Für einen Stadtbürger war das Vaterland nicht Deutschland, sondern Nürnberg oder Nördlingen. So wie Klöster durch ihre Orden ganze Netzwerke bildeten, organisierten die Städte sich in Städtebünden. Nicht der einzige, aber der größte und mächtigste war die norddeutsche Hanse1 (etwa 70 Städte, Anführerin war Lübeck, Blütezeit 14. und 15. Jahrhundert).

Hanse (mittelalterl. nordd. Kaufmanns- u. Städtebund)
Hanse (mittelalterl. nordd. Kaufmanns- u. Städtebund)

 

Auch die deutsche Besiedlung Ostelbiens (später DDR, Schlesien und Pommern) wurde durch Städtegründungen begleitet. Die Ostkolonisation dauerte von 1150 bis ca. 1350 (Berlin wurde 1244 zum ersten Mal erwähnt).

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1 Hanse = (althochdeutsch hansa = Gruppe, Kriegerschar, Gefolge; mittelhochdeutsch hanse = Kaufmannsgilde, Genossenschaft) Organisation von niederdeutschen Fernkaufleuten, die sich, um ihre Handelsinteressen besser durchsetzten zu können, schon im 11. Jahrhundert zuammenschlossen. Es wurden immer mehr Handelsstädte in diese Organisation aufgenommen, sodass die Hanse im 13. Jahrhundert ein selbstbewusstes Städtebündnis war und ein Jahrhundert später eine Großmacht im Nord- und Ostseeraum.
1356 wurde aus dem lockeren Staatenbund der Bund „van der düdeschen Hanse“ unter der Leitung Lübecks und nur zwei Jahre später wandelte man die Kaufmannshanse in eine Städtehanse um ("steden van der düdeschen hanse"), der rund 70 große und 100 bis 130 kleinere Städte angehörten. Diese Städte lagen in einem Gebiet das heute sieben europäische Staaten umfasst. Ziel der Hanse war die Sicherheit der Überfahrt und die Vertretung gemeinsamer wirtschaftlicher Interessen besonders im Ausland.
Vom 13. bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts beherrschte die Hanse weitgehend den Fernhandel des nördlichen Europa, konnte aber nie eine Monopolstellung erringen. Die hansischen Kaufleute versorgten West- und Mitteleuropa mit den Luxuswaren, Nahrungsmitteln und Rohstoffen des nördlichen und östlichen Europa. Hierzu gehörten z.B. Pelze, Wachs, Getreide, Fisch ebenso Flachs, Hanf, Holz und Holzbauprodukte wie Pech, Teer und Pottasche. Im Gegenzug brachten die Hansekaufleute in diese Länder die gewerblichen Fertigprodukte des Westens und Südens wie Tuche, Metallwaren, hier insbesondere Waffen, und Gewürze.
Zentrale Umschlagplätze dieses Handels waren die Kontore der Hanse in Nowgorod in Nordwestrussland (St. Peterhof), in Bergen in Norwegen (Deutsche Brücke), in Brügge in Flandern und in London in England (Stalhof).

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