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Das Herzogtum Schwaben

(Teil 2 von 2)

 

Die Bedeutung des Herzogtums

Herzogtum Schwaben
Herzogtum Schwaben

das Herzogtum Schwaben spielte wegen seiner Lage im Ostfränkischen Reich eine hervorragende Rolle: Seit Otto dem Großen wurde Schwaben zu einem Kernland des Reiches. Es war ein wichtiges Durchzugsland für die Feldzüge nach Italien und diente zur Kontrolle der Alpenpässe.

 

Die Bedeutung des Herzogtitels

Der begehrte Herzogstitel war nicht erblich, sondern wurde vom König verliehen. Die Könige belehnten möglichst verlässliche Unterstützer ihrer Politik mit dem Herzogsamt, eine der bedeutendsten Machtpositionen im Reich. Wer mit dem Herzogamt belehnt war, wurde auch mit erheblichem Grundbesitz als Benefizium (als Amtsausstattung) belehnt.

 

Die Aufgaben des Herzogs

Der Herzog war Beauftragter und Stellvertreter des Königs in Schwaben, er sprach Recht, schlichtete Streit, sollte den Frieden sichern und für die Kriege des Königs die notwendigen Kampftruppen zuführen.

Der Herzog von Schwaben konnte in seinem Gebiet nicht diktatorisch regiere, da er nicht der Herrscher eines Flächenstaates war, sondern der Herrscher über einen losen Stammesverbund. Immer wieder musste der Herzog Zustimmung, Rat und Unterstützung einholen. Versammlungen, Landtage 1 mit den Adligen wurden daher schon früh eingeführt.

Zähringer Burg bei Freiburg im Breisgau (erbaut zwischen 1078 und 1108)
Zähringer Burg bei Freiburg

In Schwaben hatte er es mit besonders mächtigen Adligen zu tun: den Staufern (schwäbisches Adelsgeschlecht), den Welfen (fränkisches Adelsgeschlecht), den Zähringern (schwäbisches Hochadelsgeschlecht) und später den Markgrafen von Baden, den Grafen von Calw, von Tübingen und den Grafen von Wirtemberg u.a.

 

Wappen der Hohenstaufer

Am erfolgreichsten erschienen wohl die Staufer, die als Herzöge von Schwaben seit 1079 und als deutsche Könige von 1138 bis 1268 in Schwaben den größten Einfluss hatten.

 

Wappen der Welfen

Die Welfen mussten in Oberschwaben 1191 den Staufern weichen. Ihr Schwerpunkt lag in Bayern und in Norddeutschland. Im Kampf um die Königskrone waren sie gegenüber den Staufern nur kurze Zeit erfolgreich (Kaiser Otto IV., 1208-1218). Die Welfen gehören zu den Ahnen des heutigen englischen Königshauses.

Wappen der Familie Zähringer

Die Zähringer waren mächtige Konkurrenten der Staufer im Kampf um das Herzogtum Schwaben. Ihr Anspruch begründete sich auf große Besitztümer und auf die Verwandtschaft mit früheren Herzögen. Nach ihrem Aussterben 1218 fiel ihr Besitz um Offenbach an die Staufer. Aus der jüngeren Linie (ab 1078) gingen die Markgrafen beziehungsweise Großherzöge von Baden hervor.

Wappen der Herzöge von Teck
Burg Teck, Sitz der Herzöge von Teck
Burg Teck

Eine Nebenlinie der Zähringer waren die Herzöge von Teck, deren Besitz nach ihrem Aussterben an die Grafen bzw. Herzöge von Wirtemberg kam.

 

Der Streit um die Vorherrschaft im Herzogtum Schwaben

Herzogtum Schwaben, Ende 12. Jahrhundert
Herzogtum Schwaben, Ende 12. Jahrhundert

So stritten über eine lange Zeit die Welfen und die Staufer um die Vorherrschaft im Herzogtum, die schließlich die Staufer für sich entscheiden konnten.

1081 wurde zum ersten Mal Konrad I. von Wirtemberg urkundlich erwähnt. Er war von 1083 - 1110 Herr von Wirtemberg. Konrad benannte sich nach seiner Burg auf dem Rotenberg, die Mittelpunkt einer Herrschaft wurde, die sich vom Neckar- und Remstal aus im Laufe der Jahrhunderte nach allen Richtungen ausbreitete.

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Bald beerbten sie die Herren von Beutelsbach. Großen Besitz und große Bedeutung hatten die Herren von Wirtemberg zunächst nicht. Ihr Aufstieg erfolgte durch zielstrebige Territorialpolitik. Sie vergrößerten ihr Territrium durch Erbe, Kauf, Eroberung und Schaukelpolitik.

 

Das Herzogtum Schwaben wurde nach dem Tod des letzten Herzogs des Geschlechts der Staufer - Konradin - im Jahre 1268 nicht mehr besetzt. Die weltlichen und geistlichen Herren unterstanden jetzt ebenso wie die Städte unmittelbar dem Reich. Es folgte eine Zwischenherrschaft, Interregnum genannt, die bis 1273 andauerte. In dieser Zeit kam es in Schwaben zur Zersplitterung von Macht und Territorien. Schwaben war praktisch herrenlos und verwaltete sich selbst.

Nachfolger der Staufer waren dann die Grafen und Herzöge von Württemberg.

Wappen Württemberg

Das Haus Wirtemberg trat erstmals in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts auf. Erster urkundlich benannter Vertreter war 1081 Konrad I., der vermutlich auch der Erbauer der Burg Wirtemberg war.

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1 Landtag: In den deutschen Ländern bis 1806 hießen die Versammlungen der Landstände2 Landtag.

2 Landstände: die nach Ständen (Geistlichkeit, Ritterschaft, Städte, selten auch die Bauern) gegliederte Vertretung des Landes gegenüber dem Landesherrn.

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