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Das 17. Jahrhundert, ein Jahrhundert der Kriege

Die Auswirkungen des 30-jährigen Krieges

die Regionen in Deutschland waren vom Krieg unterschiedlich hart betroffen. An den Auswirkungen des Krieges hatten insbesondere Südwestdeutschland beiderseits des Oberrheins, Württemberg, die Pfalz, Franken, Hessen, Thüringen, das Gebiet an der mittleren Elbe mit Magdeburg, Brandenburg und Pommern zu leiden. Zu den Schongebieten gehörten das westliche Niederdeutschland und die Alpenländer.

der 30-jährige Krieg und die marodierenden Soldateska
der 30-jährige Krieg und die marodierenden Soldateska1

Nach Schätzungen ging die Landbevölkerung um ca. 40 Prozent, die städtische Bevölkerung um ca. 25 Prozent zurück, doch gab es große regionale Unterschiede. Die meisten Menschen erlitten den Tod nicht durch unmittelbare Waffengewalt, sondern durch nur mittelbar vom Kriegsgeschehen beeinflusste Ereignisse.

Pestarzt

Regnerische Sommer und kühle Winter führten ab 1750 zu schlechten Ernten. Es kam zu Hungersnöten und zu Seuchen (die Pest wütete 1626, 1634/39).

Durch das Kontributionssystem waren die Truppenführer dazu angehalten, Sold und Verpflegung aus der Bevölkerung herauszuholen. Die durchziehenden Soldaten zerstörten durch Raub und Brand den Besitz der Landbewohner und entzogen ihnen dadurch die Nahrungsgrundlage. Vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen litten zunehmend an Unterernährung, die häufig zum Tod führte. Ein Flucht in eine nahe gelegene Stadt nutzte wegen den dort herrschenden Seuchen oft wenig.

 

Das Kriegselend wurde von der Mehrzahl der Menschen als ein von Gott gesendetes und als ein nur mit dessen Hilfe zu überwindendes Schicksal verstanden.

Zürnte Gott mit der Christenheit? Zu welcher Konfession sollten sich die Menschen in ihrer Not bekennen? Zum Katholizismus? Zu den Protestanten? Oder zu den Calvinisten, die den Lehren des französischen Reformators folgten?

Die Krise des Glaubens verband sich mit Existenzängsten, die Frage nach der Konfession mit der Frage nach Macht.

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1 Soldateska = disziplinloses und gewalttätig vorgehendes Militär

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