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Das 17. Jahrhundert, ein Jahrhundert der Kriege

Der 30-jährige Krieg (1618 - 1648)

Der Holländische Krieg (1672 - 1678)

Ludwig XIV.
Ludwig XIV.

im Holländischen Krieg wurde der wirtembergische Schwarzwald und der nahe  Neckarraum in Mitleidenschaft gezogen.

Frankreich fühlte sich strategisch gefestigt. Der Sonnenkönig Ludwig XIV. hielt es angesichts seiner Machtfülle und der gleichzeitigen Schwäche des Deutschen Reiches nicht mehr für nötig, weitere Kriegserklärungen ergehen zu lassen.

1680 setzte er die so genannten "Reunionskammern " (durch Ludwig XIV. eingesetzte französische Gerichte zur Durchsetzung von Annexionen) ein, die für Gebiete, die er besetzen wollte, irgendwelche Rechtsfiktionen aufstellten. Zahlreiche deutsche Städte wurden mitten im Frieden von französischen Truppen besetzt.

 

Der Pfälzische Erbfolgekrieg (1688 - 1697)

Kampfgebiete im Pfälzer Erbfolgekrieg (1688/89)
Kampfgebiete im Pfälzer Erbfolgekrieg (1688/89)

Ludwig XIV. brach im Pfälzischen Erbfolgekrieg1 ohne Kriegserklärung in das damalige verteidigungslose Wirtemberg ein, das schlimme Zerstörungen erlitt. Frankreich sah einen strategischen Vorteil darin, dass der Kaiser Leopold I. bzw. Österreich im Großen Türkenkrieg (1683-99) gebunden war. Klares Kriegsziel war die Sicherung und der Ausbau französischer Gebiete auf deutschem Boden.

Für den Großen Türkenkrieg (1683-1699) hatte der schwäbische Kreis einige Regimenter nach Ungarn abgestellt, die jetzt bei der Verteidigung Süddeutschlands fehlten.

französische Truppen brennen 1689 Durlach nieder
französische Truppen brennen 1689 Durlach nieder

Eine ganze Reihe von Schlachten wurden hier geschlagen. Die Bevölkerung hatte sehr zu leiden, sie litt unter Freund und Feind. Wie Heuschreckenschwärme fielen die Heere über das Land her, aus dem sie sich ja ernähren mussten.

Durch die Rückkehr der vier Kreisregimenter aus Ungarn Ende 1688 konnten die französischen Truppen schließlich zum Halten gebracht werden.

1689 wurde der offizielle Reichskrieg gegen Frankreich erklärt. Der Reichstag in Regensburg hatte 1681 unter dem Eindruck der wachsenden Türkengefahr die Errichtung eines stehenden Heeres beschlossen, das die einzelnen Reichskreise, so auch der Schwäbische Kreis, zu stellen hatten. In den meisten Schlachten blieb Frankreich siegreich.

 

Gott Lob der Krieg hat nun ein, 1697
Gott Lob der Krieg hat nun ein, 1697

Die württembergische Regierung musste im August 1693 mit harten Zugeständnissen Schonung für das Land erkaufen. Die Franzosen zogen sich Anfang September 1693 über den Rhein zurück. Der Friede von Rijswijk2 (1697) beendete nach 9 Jahren Krieg den Pfälzischen Erbfolgekrieg. Für Südwestdeutschland war es der Beginn einer längeren Friedenszeit .

 

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1 Der Pfälzische Erbfolgekrieg, auch Orléansscher Krieg genannt, war ein französischer Eroberungskrieg in der Region der Kurpfalz und großen Teilen Südwestdeutschlands. 1685, nach dem Tod des Kurfürsten der Kurpfalz Karl, ohne direkten männlichen Erben, erhob Ludwig XIV. Erbansprüche, da sein Bruder, der Herzog von Orleans, mit der Schwester des Verstorbenen verheiratet war.

2 Der Pfälzische Erbfolgekrieg endete im Frieden von Rijswijk mit dem Ergebnis, dass Frankreich auf die Pfalz verzichtete. Die ehemalige deutsche Reichsstadt Straßburg und das Elsass wurden aber dauerhaft dem französischen Thron zugestanden.

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