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Die Lage im Königreich Württemberg

(Teil 2 von 2)

 

französische Truppen in Württemberg
französische Truppen in Württemberg

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u den Kriegsfolgen der Jahre von 1792-1815 kam eine ganze Serie von Missernten, in den Jahren 1802, 1809, 1810 und 1812 bis 1815/16, die die ländliche Bevölkerung (Bauern, Weingärtner), aber auch Handwerker und Gewerbe-treibende vollends in den Ruin trieb.

 

Durch die Requisitionen in den Kriegsjahren waren die Bauern davon abgekommen, Vorräte anzulegen.

Schnee in einem Ort auf der Schwäbischen Alb
Schnee in einem Ort auf der Schwäbischen Alb

Einen totalen Ernteausfall von Getreide, Wein, Obst und Futterpflanzen gab es im Katastrophenjahr 1816 infolge von extremer Nässe und Kälte.

Zwei Drittel des Viehs ging ein oder musste wegen Futtermangels notgeschlachtet werden.

Baumrinde, Stroh und Kleie wurden zu Brot gebacken, Gras und Heu wurden gekocht und gegessen.

 

Ein zeitgenössischer Bericht schildert die völlig abnormale Wetterlage des Jahres 1816:

Am Neujahrstag war es so heiß wie im Sommer. Im März donnerten Wetter am Himmel, als an Jakobi (25. Juli). Im Mai war es so kalt wie sonst im Februar. Die Brunnen sind zugefroren, das man kein Wasser holen konnte. Im Juni setzte dann ein Regen ein, der nicht enden wollte. Die Äcker standen unter Wasser und das dort angebaute Korn verfaulte. Die Weinberge rutschten ab. Im Juli vernichtete ein Hagel alles, was gewachsen war und auf der Schwäbischen Alb schneite es.

Karl Stumpp: Die Auswanderung aus Deutschland in den Jahren von 1763 bis 1862, Landsmannschaft der Deutschen aus Rußland, 2009, S.28;

Alexander I.
Alexander I.

 

So wundert es nicht, dass die Einladung Alexanders I., mit den Hauptprivilegien Steuerfreihheit, Befreiung vom Militärdienst, Religionsfreiheit und kommunale Selbstverwaltung eine große Anziehungskraft auf viel Württemberger ausübte.

 

die württembergische Auswanderung klicke hier

 

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