Du bist in: Bessarabien > Schabo
Schabo - eine Schweizer Kolonie in Bessarabien
(Teil 4 von 4)
Weinlese in Schabo
nter der Leitung des Botanikers Louis Vincent Tardents entwickelte sich Schabo zu einem der führenden Weindörfer des Russischen Reiches.
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts stieg die Einwohnerzahl der Schweizer Kolonie bis auf 252 an.
1829 stellten die Schweizer 3.480, 1848 11.640, 1871 65.000 und 1872 92.000 Eimer (1 Eimer =12 Liter) Wein her. Ende der 1840er Jahre beschäftigten die Schaboer Winzer 3.200 Saisonarbeiter.
Weinlesefest in Schabo um 1952
Katja Röthlisberger (linkes X) Adele Röthlisberger (rechtes X)
(mit Genehmigung der Familie Jordan, Nachfahren der Familie Röthlisberger
François Louis Bugnion
Am 18. September 1843 traf der erste Schweizer Lehrer François Louis Bugnion mit seiner Frau in Schabo ein. Nun hatte die Gemeinde einen zweisprachigen Lehrer erhalten. Nachdem dieser sich in der Schweiz hatte ordinieren lassen, stellte ihn die Gemeinde im Jahr 1846 auch zum reformierten Prediger ein.
Als sich Bugnion dann trauen ließ, bevor seine Ehe geschieden war, wurde er 1854 seines Amtes enthoben. Auch die weiteren Lehrer und Pastoren holten sich die Kolonisten aus der Schweiz.
Durch die deutschen Kolonisten waren nun nicht nur 2 Sprachen, sondern auch 2 Konfessionen in der Kolonie vertreten.
Kirchturm in Schabo
Den Streit, ob der Kirchturm von einem Kreuz oder einem Hahn gekrönt werden sollte, entschieden die Kolonisten durch den Kompromiss, einen Hahn auf das Kreuz zu stellen.
1923 wohnten in Schabo 491 Deutsche und 394 Schweizer, die sich meist auf Russisch unterhielten.
die Kirche in Schabo, um 1922