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Das Herzogtum Wirtemberg im 16. Jahrhundert
Wirtemberg unter Herzog Ulrich
Wappen Herzogtum Wirtemberg
erzog Ulrich von Wirtemberg regierte zunächst von 1498 bis 1519 und dann von 1534 bis 1550. Er zeichnete sich durch einen schwierigen Charakter, aber auch durch ungebrochenen Herrschaftswillen aus und ist als eine der umstrittensten Herrschergestalten in die Geschichte Württembergs eingegangen.
Als Herzog Ulrich die Regierungsgeschäfte übernahm, hatte er einen hohen Schuldenberg vorgefunden. Seine Prunksucht und die hohen Kriegskosten trugen dazu bei, die Schulden des Herzogtums noch gewaltig zu vergrößern. Anfang des Jahres 1514 erreichten sie einen neuen Höchststand, als Ulrich bei seinen Gläubigern mit 800.000 Gulden in der Kreide stand.
Die wirtschaftliche und soziale Situation Wirtembergs
Die Bauern, der 3. Stand trägt die Last
der anderen Stände
Um die Wende zum 16. Jahrhundert waren die Verhältnisse für die Bauern sehr unbefriedigend. Es gab fast keine freien Bauern und in Württemberg überwog die Grundherrschaft1.
Grundprinzip der Grundherrschaft war die Vergabe von Herrenland an unfreie, sesshafte Bauern (die Grundholden) zur Nutzung, die dafür ihrem Grundherrn, zu dem sie in unterschiedlicher Abhängigkeit standen, zu Frondiensten und Abgaben verpflichtet waren. Die Grenzen zur Leibeigenschaft waren zum Teil fließend.
1 Grundherrschaft: vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert geltende Form der Herrschaft des Adels u. der Kirche über Land u. abhängige Bauern, die den Landbesitz bewirtschafteten