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Das 17. Jahrhundert, ein Jahrhundert der Kriege
Der 30-jährige Krieg (1618 - 1648)
(Teil 1 von 2)
Der Französisch-Schwedische Krieg (1635–1648)
ls die protestantischen Schweden sich kaum mehr gegen die vereinten Kräfte von spanischen und österreichischen Habsburgern halten konnten, gaben die katholischen Franzosen ihre passive Rolle auf. Schwedische und französische Truppen kämmpften nun gemeinsam auf deutschem Boden um die Hegemonie in Europa. In dieser Phase spielten Fragen der Religion keine wesentliche Rolle mehr.
Sebastian Vrancx: marodierende Soldateska
Für die Zivilbevölkerung begann die schlimmste Phase des Krieges. Marodierende Söldner, die durch jahrelanges Soldatenleben vollkommen verroht waren, verheerten das Reich. Das deutsche Reich, innerlich zerüttet und ein Opfer fremder Mächte, blutete aus.
Wir sind doch nunmehr ganz, ja mehr denn ganz verheeret!.....
.....Doch schweig ich noch von dem, was ärger als der Tod,
Was grimmer
denn die Pest, und Glut und Hungersnot,
Daß auch der Seelen Schatz
so vielen abgezwungen.
aus: Tränen des Vaterlandes von Andreas Gryphius , 1636
Diego Velázquez: Die Übergabe von Breda um 1635
Im Mai 1635 erklärte Frankreich Spanien, dem wichtigsten habsburgischen Land neben Österreich, den Krieg.
Am 18. September folgte die französische Kriegserklärung an den Kaiser. Frankreich war u. a., wie bereits in der dritten Phase des Krieges, der Geldgeber Schwedens und Verbündeter mit einigen protestantischen deutschen Fürsten, Gegner der Habsburger. Der Kaiser sollte den Krieg auf keinen Fall gewinnen. Die letzte Phase des Krieges war durch kriegerische Handlungen ohne entscheidende Schlachten gekennzeichnet.
Der Krieg verlagerte sich nach Süddeutschland. Für das Land an Oberrhein und am Neckar begannen die schrecklichsten Jahre. Eine ganze Reihe von Schlachten wurden hier geschlagen: Rheinfelden (1638), Tuttlingen (1643), Freiburg (1644), Herbsthausen bei Mergentheim (1645). Ein entscheidender Sieg gelang keiner der beiden Seiten.