Du bist in: Bessarabien > Die Judenverfolgung während des 1. Kreuzzuges

Die Judenverfolgung während des 1. Kreuzzuges

(Teil 2 von 3)

ohne dass bisher eine deutliche Judenfeindlichkeit geherrscht hätte, "störten" die Kreuzfahrer nun in allen Städten, durch die sie während ihres Zuges kamen, die dort ansässigen Juden.

Zur Finanzierung des Unternehmens "Kreuzzug" wurde ein Mittel eingesetzt, dessen sich auch die Fürsten gerne bedienten: Den Juden in den Städten wurde mit der Drohung schlimmster Massaker Geld abgepresst.

Juden werden von den Kreuzfahrern getötet
Juden, die man an ihrem Judenhut erkennen kann,
werden von den Kreuzfahrern getötet

Die erste Gruppe Kreuzfahrer versammelte sich auf dem Weg nach Deutschland in Frankreich.

Die gegen alle Nichtchristen gerichtete Kreuzzugsstimmung verschärfte sich und in den über mehrere Monate sich hinziehenden Raubzügen der Kreuzfahrer wurden die Juden in vielen Städten (Rouen 1095, Reims, Verdun und Xanten; Neuss, Metz, Speyer, Trier, Worms und Köln; Magdeburg und Prag) heimgesucht, d. h. entweder ausgeplündert oder, vor die Wahl gestellt “Taufe oder Tod“, einfach umgebracht. In Worms schätzt man die Anzahl der Getöteten auf 800, in Mainz auf über 1.000. Nach vorsichtigen Schätzungen waren es insgesamt 4.000 bis 5.000 Todesopfer. In Regensburg zwangen durchziehende Kreuzfahrer die Juden, sich taufen zu lassen, obwohl das Schutzprivileg Kaiser Heinrichs IV. von 10901 dies ausdrücklich verbot. So berichtete Guibert von Nogent:

„In Rouen sprachen eines Tages die Kreuzfahrer untereinander: Wir wollen in den fernen Osten gegen die Feinde Gottes ziehen und müssen dafür einen langen Weg durch viele Länder hinter uns bringen. Doch hier, vor unseren Augen, leben die Juden, das allergottesfeindlichtste Volk - unsere Arbeit wäre verfehlt. Sprachen´s, nahmen ihre Waffen und drängten die Juden mit Gewalt in eine Kirche. Sie richteten das Schwert gegen alle, ungedacht des Alters oder des Geschlechts, und nur wer sich taufen ließ, kam lebend davon."

 

Judenpogrom
Judenpogrom am Rhein

Die in ein “Kreuzzugsfieber versetzten Massen glaubten, wenn sie Juden ausraubten oder töteten, sich gleichzeitig an den “Gottesmördern“ zu rächen.

An dieser Stelle soll auch erwähnt werden, dass man davon ausgehen muss, dass zu jener Zeit die allgemeine Wertschätzung eines Menschenlebens, zumal wenn es sich um das eines Nichtchristen oder eines christlichen Häretikers handelte, gering war.

 

barra

indietro 1 2 3 avanti

1 Das Schutzprivileg von 1090 verbot unter anderem die Zwangstaufen jüdischer Kinder und wenn ein erwachsener Jude freiwillig getauft werden wollte, so sollte dies erst nach 3 Tagen geschehen, um seinen eigenen Willen zur Taufe zu beweisen.

 

Creative Commons Namensnennung- nicht kommerziell 3.0
2007 - 2018
CSS validoHTML valido